Einkauf mit nicht psychischen Behinderungen

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich komme mit einem speziellen Anliegen zu Ihnen. Ich bin Mutter eines schwer autistischen Kind.  (Bub, 10 jährig).

Möchte gerne auf einige Zustände hinweisen die den Alltag von Selbstbetroffene, Familien und Assistenzpersonen massiv erschweren. Der Einkauf ist für uns alle eine wichtige tägliche Tätigkeit und besonders für Menschen mit Behinderungen eine äusserst wichtige inklusion in der Gesellschaft. Behinderung ist nicht nur physisch und sichtbar. Auch Warnemungsstörungen, Verhaltensstörungen, psychische und sensoriale Störung stellen für Selbstbetroffene und Familien eine grosse und sehr belastbare Herausforderung. 

Einer dieser grossen Herausforderung stellt der Einkauf dar. MIGROS ist ein Grossverteiler und auch ein Arbeitgeber.  Ich erlebe in etliche Migros Filialen auf Seite des Personals von ganz viel Verständnis bis zu Beschimpfungen und regelrechte Diskriminierungen alles möglich. Mein Bub liebt die Migros. Er will mit zum Einkauf und trotzdem stellt dies eine grosse Prüfung die er sich stellt und versucht zu meistern. Ich bin auf der Suche nach jemanden von der Migros der bereit ist mir Zuhör zu geben. Ich bin bis jetzt nirgends durchgekommen. Für mich ist es sehr schlimm wenn ich vom Personal hören muss dass man doch auch ohne Kind einkaufen kann. Dass man am Kundendienst nicht bezahlen kann „weil das sonst noch andere möchten.  So leben viele der Mitarbeiter den Sinn des Kundendienst nicht. Eine Dienstleistung für Kunden und damit sollte man auch Kunden einschliessen mit sonder Bedürfnisse.

ich würde sehr gerne eine schriftliche Stellungnahme über das was Menschen mit Autismus aber auch mit kognitiven und geistigen Behinderung auch in den Migros Filialen hinnehmen müssen. Ausgrenzung und Diskriminierung. Ich würde mich über ein Gespräch sehr freuen.

Migros kann sehr viel tun. Sie als Arbeitger können viel leisten damit die Gesellschaft integriert und nicht als „geistig behindert „ abstempelt.  Sie können sich kaum vorstellen wie es sich anfühlt wenn man die andauernden Blicke und dumme Anmerkungen der anderen Kunden ertragen muss und dazu das äusserst fragwürdige Verhalten der Mitarbeiter noch dazu kommt. Ist man auf Unterstützung angewiesen und fragt man nach der Möglichkeit am Kundendienst zu bezahlen weil Warteschlangen mit Überempfindlichkeit auf Lärm und Licht schwierig sind und Behindertekassen nur Rollstuhl verstehen und dann kommt der übliche Spruch der Kundendienst Mitarbeiter: „Mit so nem Kind geht man nicht einkaufen!“ Noch schlimmer „Kaufen Sie online „ 

Typisch und noch mehr verletzend „also bitte ausnahmsweise aber nicht dass Sie auf die Idee kommen immer am Kundendienst zu bezahlen. 

Ich selbst habe in der Migros sehr schöne Momente erlebt aber auch NO-GO Situationen und fühle mich wie viele andere Selbstbetroffene und Familien alleine und möchte nicht dass die Zukunft viele solche Situationen bringt. 

Ich möchte dass die Nachricht durchgeht dass eine Behinderung kein Selbstverschulden ist und niemand alleine wie auf  eine Insel leben möchte. Menschen mit Autismus haben viele Begabungen die eine moderne Gesellschaft brauchen kann.  Noch bevor man vor dem „anders sein“ Angst bekommt und aufzählt was ein Mensch nicht kann, so bitte schaut hin... wir alle haben Begabungen. 

Mein Bub wird überall wo er hingeht als Problem empfunden. In der Migros interessiert er sich für alles was Technik ist. Kassen, Ventilatoren er macht nichts kaputt und manchmal will er sich Sachen anschauen und immer wieder kommt die Reklamation. Sofort. 

Es ist eine lange Nachricht. Es ist auch viel passiert. Was genau würde ich Ihnen gerne separat erklären. Diskriminierung hat mehr mit Unwissen zu tun als mit Bösartigkeit. Sie können viel dazu leisten dass es besser wird.

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