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Fehlerhafte Produkte

Peter E. Quickline AG 28.02.2018 Melden Reklamation gemeldet

Quickline ist nach UPC der zweitgrösste Kabelnetzbetreiber der Schweiz. Dies geschieht über ein weitgestreutes Partnernetz, an dem die Endkunden dann angeschlossen sind. In meinem Fall sind es die Wasserwerke Zug, die alle Quickline-Produkte vertreiben. Früher hat das WWZ noch selbst das Fernsehen, Internet und Telefonie geliefert. Klar macht es Sinn, hier Synergien zu nutzen, wenn die Fremdprodukte auch den Qualitätsansprüchen der Kunden gerecht werden. WWZ macht massiv aufdringliche Werbung für die Quickline-Produkte, dies bekommt JEDER WWZ-Kunde mit JEDER Rechnung - auch trotz Widerspruchs.


Quickline TV: Dies ist das "neue" Fernsehangebot von QL, das die vorherige Verte-Box ablöst. Die Vertebox hatte auch ihre Probleme, aber zum Schluss lief sie recht stabil. Die neue Box für QL-TV hat eine sehr verspielte Benutzeroberfläche (UI), die toll aussieht, aber völlilg umständlich zu bedienen ist. Z.B. erscheinen im Programm-Guide nur drei Sendungen eines Kanals, die aktuelle, die vorherige und die nachfolgende. Will man sehen, was die anderen Sender bieten oder den Tag wechseln, muss man im Menü zurück, Sender oder Datum neu einstellen und dann wieder auf die eindimensionale Programmliste. Bei der Vertebox war dies zwar sehr nüchtern, aber funktional ok.


Kabelmodem-Router: Zu den Vertebox-Zeiten wurde das Kabelmodem/Router als separate Box angeboten. Damit konnte ich das Modem im Arbeitszimmer anschliessen, wo Computer, Drucker etc. stehen. Die Vertebox stand im Wohnzimmer, nahe des Fernsehers. In der Box des Quickline TV ist das Modem und der Router schon eingebaut. Man meint, eine gute Idee... Aber so kann ich meine Geräte nicht per Netzwerkkabel, sondern nur noch mit WLAN "anschliessen". Was für ein Unfug!


Früher, bei den eigenen Produkten des Wasserwerk Zug gab es für Privatkunden auch Internetzugang mit symmetrischen Bandbreiten, also war der Down- und der Upload gleich schnell. Dies ist absolut sinnvoll, wenn man mit einer verschlüsselten Verbindung z.B. zu seiner Firma verbunden ist (VPN). Ebenso heutzutage, da viel mit Clouds gearbeitet wird und damit das Hoch- und Herunterladen gleich wichtig und daher gleich schnell sein sollte. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit der Konkurrenz bietet man nur noch hochgradig asymmetrische Bandbreiten an (1:10). Wie wäre es denn, sich mal von der Konkurrenz abzuheben und nicht einfach zu kopieren? Chance verpasst.


Ach ja: die neue TV-Box verbraucht mehr Strom als die frühere Vertebox, über 20 Watt (Glühbirne im Vergleich) im Standby. Die Vertebox konnte ich, wenn ich sie nicht brauchte, mit einer Stromschiene komplett abschalten. Die neue Box kann man nicht abschalten, weil man sonst kein Internet mehr hat. Die Temperatur an der Oberfläche beträgt bis 60°, da kann man super Eier drauf braten. Energieeffizienz: null!


Die neue Quickline-TV Box hätte schon vor vier Jahren kommen sollen. Die Entwicklung hat sehr lange gedauert, wenn man alleine die vier Jahre Verspätung betrachtet. Und dann kommt so ein unausgereiftes Produkt? Quickline hat offensichtlich die Entwicklung nicht im Griff oder hat unzuverlässige Lieferanten, wie das nächste Beispiel zeigt.


Heute arbeitet man mit Clouds, damit man seine Daten überall zugänglich hat (Büro, zuhause, unterwegs, in den Ferien etc.) und weil man damit automatisch ein Backup hat, das in der Regel niemand selbst gemacht hat und bei Festplattenproblemen alle Daten verschwunden waren. Quickline hat hier grosszügig 1TB (entspricht mehr als 200'000 Bildern in sehr guter Auflösung) zur Verfügung gestellt. Sowohl das Webinterface, also auch die Synchronisationssoftware (mit der der Computer seine Daten mit denen in der Cloud abgleicht) funktionierten nicht. Die Synchronisationssoftware stoppte nach einer kurzen Zeit, bevor auch nur ein Bruchteil der Dateien synchronisiert war. Wenn man sie wieder startete, ging es von vorne los, damit wurde ein Grossteil der Dateien nicht synchronisiert (d.h. waren entweder in der Cloud ODER auf dem PC, aber nicht auf beidem). Das Webinterface lässt nur den Download einzelner Dateien zu, man kann weder ganze Ordner oder alle Dateien herunterladen. Dass man 70'000 Dateien nicht einzeln herunterladen kann, hat Quickline bis heute nicht verstanden.


Inzwischen habe ich erfahren, dass die "Quickline" Cloud gar nicht von QL kommt, sondern von einem weiteren Drittanbieter. Also: das WWZ kauft bei QL, QL wieder wo anders usw. Da QL keinen Einfluss auf die Produktentwicklung ihres Lieferanten hat, sind sie ebenfalls nicht in der Lage etwas zu ändern. Da würde ich mal den Lieferanten wechseln und bei der Auswahl auf funktionierende Produkte achten. Gilt übrigens auch für WWZ.


Auf meine direkten Reklamationen über eineinhalb Jahre wurde nicht reagiert. Ich erhielt alle vier Wochen ein Mail mit "Ihr Vorgang wird bearbeitet". Wiederholte telefonische und schriftliche Reklamationen blieben unbeantwortet. Auch mein Vorort-Anbieter WWZ konnte nichts erreichen. So sind meine Daten nun in der QL-Cloud und für mich nicht mehr erreichbar (was ja eigentlich genau der Vorteil einer Cloud (s.o.) sein sollte. Also völlig unbrauchbar.


Ich habe dann auf Ende November alle Produkte von Quickline gekündigt und mich anderweitig orientiert. Man kennt die grossen Konkurrenten... Und nun habe ich ein besseres Produktportfolio, das einwandfrei funktioniert und auch noch günstiger ist, weil ich die 30 Franken monatliche Kabelgebühr spare. Warum habe ich das nicht schon früher gemacht und mich dann weniger geärgert? Ja, ich war den WWZ treu, weil direkt vor der Haustüre und früher sehr kundenorientiert. Heute sind sie nur Wiederverkäufer und haben keinen Einfluss auf die vielen Probleme bei Quickline. Aber das hätte ich auch schon früher merken können. Der ...-Shop des Konkurrenten, bei dem ich nun Kunde bin, ich noch näher, hat super Personal (kompetent und freundlich) und es klappte alles perfekt inkl. einem speziellen Willkommens-Rabatt (ein Jahr zum halben Preis). Ich bin nun zufrieden.


Übrigens: Quickline hat mir, weil das mit der Cloud nicht klappte, das Abo dafür um drei Monate verlängert, damit ich länger Zugriff auf meine Daten hätte. Hilft nichts, weil der Zugriff nicht funktioniert, war aber eine nette Geste. Diese drei Monate wurden aus Kulanz gratis angeboten (das war die nette Geste). Allerdings erhalte ich seit November monatliche Rechnungen für die Cloud, die ich jedesmal wieder einzeln reklamieren muss (kostet recht viel Zeit, da man jedesmal von vorne die gleiche Geschichte erzählen muss). Jedesmal wird versprochen, es sei nun erledigt. Nichts da, fröhlich kommt die nächste Rechnung. Also auch das beherrscht Quickline nicht.


Ich erwarte eine Stellungnahme mit detaillierten Erklärungen und eine Geste der Entschuldigung für die jahrelangen Probleme (die Vertebox funktionierte auch jahrelang nicht und wurde viermal ausgewechselt, bis die letzte dann funktionierte). Es hat QL viel Mühe gekostet, ihren treuen Kunden loszuwerden, jetzt haben Sie es geschafft - Glückwunsch!


 


 


 

  • Entschuldigung
  • Erklärung

Antwort für Dritte nicht einsehbar

Das Unternehmen will seine Antworten nicht öffentlich zeigen.

Tatsächlich kommt nun Fahrt in die Sache (www.reklamation.ch sei Dank!), die Cloud-Probleme scheinen mit einer neuen Sync Software behoben worden zu sein. Ein Update nach 18 Monaten Stillstand, Diskussionen und viel Ärger. Aber jetzt wird es gut. Danke!