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Wiederholtes Versagen beim Klassenwechsel

Ralf Kastenholz Kantonsspital Aarau AG 12.12.2022 Melden Reklamation gemeldet

Wegen akuter Schmerzen meldete ich mich im KSA zu einer Untersuchung an. Mit dem Aufgebot erhielt ich etliche auszufüllende Formulare, darunter auch ein Patientendatenblatt. Auf diesem konnte man auch den Klassenwechsel vermerken. Ich hatte angekreuzt, in einem Einzelzimmer untergebracht zu werden. Dies habe ich zusätzlich gelb markiert, da beim letzten Spitaleintritt trotz Voranmeldung genau dieser Wechsel nicht beachtet wurde - oder besser gesagt verschlampt worden ist. Denn das muss ich nun in der Tat so annehmen. In der Sprechstunde vereinbarten der Arzt und ich die OP und ich wies nochmals auf den Klassenwechsel hin. Der Arzt ging dann mit mir zum Empfang und bat die Mitarbeiterin dort, das Sekretariat auf den Wechsel nochmals hinzuweisen.


Überraschend durfte ich wegen eines Patientenausfalls am 8.11. ins Spital einrücken, obwohl man mir eine Wartezeit von bis zu 3 Wochen angegeben hatte. Der Arzt sagte mir zu, der Bettendisposition mitzuteilen, dass ich ein Einzelzimmer wünsche. Als ich gegen 13 Uhr 30 auf Station 441 eintraf, wurde ich vom Pflegepersonal in ein Viererzimmer gelotst. Als Antwort auf meine Reklamation sagte man mir, dass man vom Klassenwechsel nichts wisse und das abklären würde. Nach fast 30 Minuten Wartezeit teilte man mir mit, dass die Bettendisposition nichts vom Wechsel wusste, ich aber vorläufig in ein Zweierzimmer könne und das andere Bett gesperrt wird. Bei Freiwerden eines Privatzimmers könnte ich dann umziehen. Gegen 20 Uhr kam eine Pflegerin mit einem neuen Bett ins Zimmer und meinte, dass gleich noch jemand käme. Auf meinen Einwand bzgl. Einzelzimmer und Sperre hiess es, dass man den Patienten nicht abweisen könne. Mein Wunsch - und mein Bedürfnis - nach Alleinunterbringung wurden ignoriert und mir verwehrt. Ich habe mich daraufhin wieder angezogen, m einen Koffer gepackt und mich am Schwesternzimmer verabschiedet mit Hinweis auf Rücktritt vom OP-Termin am Folgetag. Nur dank des Einsatzes von Frau Zimmermann (zu dieser Uhrzeit Teil des Pflegeteams) wurde die Unterbringung des neuen Patienten anders geregelt, weshalb ich dann doch geblieben bin. Erst dann wurde das zweite Bett gesperrt!


Abgesehen davon, dass m.E. alle Patienten über einen Kamm geschoren und mit den immer gleichen Formbriefen abgespeist werden, ist es auffallend, dass trotz mehrfachem schriftlichen und mündlichen Festhaltens eines Patientenwunsches (und für mich persönlich mein Wohlbefinden betreffend und eine Grundvoraussetzung überhaupt in ein Spital einzutreten), dieser nicht beachtet wird. Passierte es nur ein Mal, könnte man noch darüber hinwegsehen. Aber aufgrund des jetzigen Ablaufs muss ich davon ausgehen, dass Patientenwünsche missachtet oder mutwillig übergangen werden, wenn man nicht sogar von Schlamperei sprechen muss. Oder muss ich davon ausgehen, dass die Info zum Kostenträger - also die Krankenkasse des Patienten - das einzig interessante Detail für das Spital ist? Alles in allem fühle ich mich nicht ernstgenommen, als unmündiger Mensch behandelt und wahrscheinlich mit meinem Wunsch nur als Störfaktor wahrgenommen. Im Gegensatz zum letzten Mal erwarte ich nun eine schriftliche Stellungnahme seitens der Spitalleitung. Auch hoffe ich, dass endlich auch Lehren gezogen und Verbesserungen erfolgen werden. Denn die Spitalleitung muss sich bewusst sein, dass das KSA sich in der freien Marktwirtschaft bewegt und es andere Spitäler gibt, die man als Patient - auch wenn nur allgemein versichert - aufsuchen kann (siehe Hirslanden usw.).


Nach nun bereits 15 Arbeitstagen seit meiner Beschwerde beim KSA via Kontaktformular auf deren Website war das Spital nicht in der Lage, auf meine Beschwerde bzgl. Fehler beim Klassenwechsel einzugehen.  Ich hoffe, dass man sich nach meiner heutigen Raklamation endlich äussert.

  • Entschuldigung
  • Erklärung

Ohne Antwort

Das Unternehmen hat auf die Reklamation noch nicht geantwortet.

Per E-Mail erhielt ich vom Qualitätsmanagement folgende Antwort: "Wir verstehen Ihren Ärger durchaus und können nachempfinden, dass dies für Sie sehr mühsam ist, dass für Sie bereits zweimal kein Einzelzimmer bereit stand. Das Qualitätsmanagement hat dies für Sie nachverfolgt: Besonders seit Beginn von vermehrt spitalpflichtigen Covid-Infektionen werden Prioritätslisten für die Zimmervergabe geführt. Patienten mit Ansteckungsgefahr sowie gefährdete Patienten haben daher Priorität auf ein Einzelzimmer. Hinzu kommen die Privat- und Halbprivat versicherten Personen, die berücksichtigt werden müssen. Dementsprechend vermindert sich die Zahl freier Einzelzimmer-Kapazitäten für Allgemein versicherte Patienten. Die gewünschte Zimmervergabe kann daher erst am Eintrittstag berücksichtigt werden. Es tut uns leid, dass Ihr Wunsch nach einem Einzelzimmer nicht (auf Anhieb) erfüllt werden konnte. Ich danke Ihnen nochmals vielmal für die Zeit, die Sie sich für Ihre Schilderungen genommen haben." Bei allem Verständnis für die Priorität von Covidpatienten, aber die Frage sei trotzdem gestattet: Werden Covidpatienten auch auf die Neurochirurgie gelegt? Und wenn die Vergabe von Einzelzimmern erst am Eintrittstag geregelt werden kann, warum hat dann die Kommunikation zwischen Arzt und Bettendisposition am Eintrittstag trotzdem nicht funktioniert? Die Antwort eines der behandelnden Ärzte lautete wie folgt: "Ich habe mit dem "Legal and Compliance Team" vom KSA zusätzlich Rücksprache gehalten. Das Hotellerie-Upgrade für allgemeinversicherte Patienten besteht grundsätzlich. Ein Anrecht darauf ist jedoch nur möglich, wenn ein entsprechendes Zimmer überhaupt zur Verfügung steht und dies sei tageszeitlich abhängig. Aktuell sind wir in dem Ihnen sicherlich bereits bekannten Pflegeengpass auf begrenzte Anzahl Zimmer angewiesen. In Ihrem Fall war es retrospektiv tatsächlich so, dass ein Notfall- Patient parallel stationär aufgenommen werden musste, wobei der Anspruch auf ein Hotellerie-Upgrade aus medikolegalen Gründen nach Rücksprache mit dem "Legal and Compliance Team" grundsätzlich nicht besteht. Dennoch haben wir uns bemüht, Ihnen dies zu ermöglichen. Nichtsdestotrotz war der Informationsfluss sicherlich mangelhaft, da an Ihrem Eintrittstag die Pflege vom Upgrade nicht Bescheid wusste." Die Antwort stammt übrigens von dem Arzt, der mir am Vormittag während seines Anrufs zugesagt hatte, dass er der Bettendisposition nochmals mitteilt, dass der Wunsch auf ein Einzelzimmer besteht. Covid hin oder her: Mir scheint die Kommunikation im KSA grundsätzlich nicht zu funktionieren. Anders kann man das zweimalige Versagen nicht erklären. In Zukunft muss ich mich bei einem allfälligen Spitalaufenthalt entscheiden, ob ich das KSA nochmals aufsuche oder dann doch lieber z.B. in die Hirslanden-Klinik gehe.