Swisscom: Servicehölle für Senioren

Mein Schwiegervater (90 Jahre alt) hat seit Jahren ein Handy mit Prepaid-Abo. Im vergangenen Juni war er im Swisscom-Shop in Gossau SG, wo ihm ein Verkäufer (Name bekannt) ein Abo aufschwatzte. Er begründete dies damit, dass mein Schwiegervater damit auch surfen könne. Allerdings fragte er ihn nicht, ob er das auch wolle und wo er das ggf. nutzen würde. Mein Schwiegervater verfügt zu Hause über WLAN, wusste aber nicht, dass er über dieses auch mit dem Handy surfen kann.  

Nun hat sich also mein Schwiegervater zu einem rund 30-fränkigen, zweijährigen Abo verpflichtet, dabei ist er 90 Jahre alt! Und hatte bislang PRO JAHR 30.00 Franken mit seinem Prepaid-Abo verbraucht. Als wir – leider zu spät – von diesem Neuabschluss erfuhren, meinte der Kundendienst nur lapidar, dass mein Schwiegervater ja nicht bevormundet und deshalb fähig sei, selber einen Vertrag abzuschliessen.     

Im Nachhinein konnten wir immerhin erreichen, dass mein Schwiegervater dafür ein iPhone der dritten Generation zu einem vergünstigten Preis kaufen konnte. Nicht an solche Geräte gewohnt, schaffte er es nicht, den Bildschirm mit zwei Fingern zu vergrössern und zu verkleinern. Da wir nicht am gleichen Ort wohnen, rieten wir ihm deshalb, doch beim Swisscom-Shop vorbeizugehen und einen Verkäufer zu bitten, ihm das kurz zu zeigen.  

Die Reaktion des Verkäufers: Für Beratungen müsse er 40.00 Franken verrechnen, sonst könne er ihm das nicht zeigen. So sollte also mein 90jähriger Schwiegervater für eine absolut minimale Hilfeleistungen 40 Franken bezahlen! Er verliess den Laden frustriert.

Ein solche Kundenbetreuung ist dermassen jenseits von Gut und Böse, dass uns eigentlich die Worte fehlen. Und uns dazu bringen, sämtliche persönliche Abos bei der Swisscom zu kündigen.  

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